Deutschlands Nachbarschaft und der Krieg gegen die Ukraine

Die orangene Revolution Anfang der 2000er Jahre und der Maidan 2013 in der Ukraine waren Aufbrüche in eine demokratische Zukunft. Ein Weg schien möglich, den Ostdeutschland, Polen und andere Länder Mittel- und Osteuropas nach 1990 einschlagen konnten. Stattdessen befindet sich die Ukraine im Krieg, seitdem Russland die Krim annektierte und seit es im Februar 2022 das größte Flächenland Europas noch brutaler und seitdem unerlässlich angreift.
In Europa hat der Angriff Russlands zu neuen Bedrohungen geführt, insbesondere auch beim deutschen Nachbarland Polen. Wie könnte eine stabile Perspektive der Ukraine in Europa aussehen? Welche Bedeutung haben die Entwicklungen für Europa, Deutschland und Polen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer gemeinsamen Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Landesvertretung Sachsen am 22. Mai 2025. Ins Gespräch kamen Sachsens ehemaliger Ministerpräsident Prof. Georg Milbradt, Marieluise Beck vom Zentrum Liberale Moderne, der ukrainische Schriftsteller Andrej Kurkow und Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Beauftragter Polens für die deutsch-polnische zwischengesellschaftliche und grenzüberschreitende Zusammenarbeit, moderiert von Birgit Wentzien, Chefredakteurin des Deutschlandfunks.
Milbradt, der ab 2017 acht Jahre lang Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Verwaltungsmodernisierung der Ukraine war und in dieser Funktion häufig die Ukraine besucht hat, schilderte die Situation und stellte dar, dass das Land dringend auf Unterstützung anderer Länder angewiesen sei. Beck teilte diese Sicht und hob zugleich hervor, wie wichtig eine europäische Strategie für die Ukraine sei. Kurkow und Ruchniewicz ergänzten aus ihrer osteuropäischen Sichtweise, dass es nicht nur um den Bestand der Ukraine gehe, sondern um die Verteidigung der Demokratie in Europa insgesamt.
140 Gäste folgten in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung gespannt der Diskussion und konnten sich im Anschluss bei einem Empfang mit den Mitwirkenden und untereinander weiter dazu austauschen.