26.10.2021

»Erwachsenwerden hinter Gittern – Als Teenager im DDR-Knast« – Lesung mit Falk Mrázek

Ein Buch mit dem Titel »Erwachsenwerden hinter Gittern. Als Teenager im DDR-Knast« © Florian Gaertner, photothek

Der Bischofswerdaer Falk Mrázek kommt als Jugendlicher ins DDR-Gefängnis, weil er frei sein will. Im Alter von 17 Jahren setzt er mit einem demonstrativen Fluchtversuch am Brandenburger Tor ein Zeichen für den Ausreiseantrag seiner Eltern. Was auf diese Provokation an der Mauer folgt, sprengt die Vorstellungskraft des Jugendlichen: Er erlebt eine Odyssee durch verschiedene Gefängnisse der DDR. Als politischer Gefangener muss er im Chemiekombinat Bitterfeld unter unvorstellbaren Bedingungen Schwerstarbeit verrichten. Über den Häftlingsfreikauf gelangt er schließlich in den Westen und beginnt ein neues Leben in Freiheit.

Auf Einladung des Bevollmächtigten des Freistaates Sachsen beim Bund, Conrad Clemens, las der Autor, Journalist und Zeitzeuge Falk Mrázek am Abend des 26. Oktober 2021 in der Sächsischen Landesvertretung aus seinem Buch »Erwachsenwerden hinter Gittern«. In dem 2020 in der Schriftenreihe der Sächsischen Landesbeauftragten zur SED-Diktatur erschienen Buch erzählt Mrázek eindrücklich seine Erfahrungen als Teenager im DDR-Gefängnis und wie er diese Odyssee überstand.

Im anschließenden Gespräch unter der Leitung der Sächsischen Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Nancy Aris, haben der Autor und Dieter Dombrowski (Bundesvorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft UOKG) das schwierige Thema der Haftzwangsarbeit in der DDR tiefer beleuchten und sich in den Dialog mit den ca. 60 anwesenden Gästen begeben.

Zitat Dr. Nancy Aris, Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, im Vorwort des Buches:

»Das Besondere am Text ist die Perspektive. Hier meldet sich kein abgeklärter Bürgerrechtler, der seit Jahren in oppositionellen Gruppen unterwegs ist, zu Wort, sondern ein Teenager, der sich jugendlich entrüstet, der sich in seinem Freiheitsdrang und seinem Rechtsempfinden beschnitten fühlt und dagegen etwas unternimmt.«

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