19.11.2019

»Wie Frau Krause die DDR erfand« - Literaturabend mit Kathrin Aehnlich

Ein Bucheinband auf dem steht: Kathrin Aehnlich - Wie Frau Krause die DDR erfand.
© Verlag Antje Kunstmann

Am 19. November 2019 fand ein Literaturabend mit der Autorin Kathrin Aehnlich in der Landesvertretung Sachsen statt.

In Vertretung für Staatssekretär Erhard Weimann begrüßte die stellvertretende Dienststellenleiterin Katrin Träger die rund 160 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft, die der Einladung gefolgt waren.

Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr stellte die 1957 in Leipzig geborene Autorin Kathrin Aehnlich vor, die im Anschluss eines Studiums an der Ingenieurschule für Bauwesen zunächst noch ein Studium am Literaturinstitut Leipzig anschloss und Hörspiele, Erzählungen und ein Kinderbuch schrieb. Nach dem Fall der Mauer wechselte sie ins Journalistenfach und arbeitete für eine unabhängige Wochenzeitung. Seit 1992 ist sie feste freie Mitarbeiterin in der Feature-Redaktion von mdr Figaro.

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(© Landesvertretung Sachsen)

Lesung von Frau Kathrin Aehnlich

Eine Frau steht an einem Rednerpult.
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(© Landesvertretung Sachsen)

Staatssekretär Dr. Hartmut Mangold und Kathrin Aehnlich im Gespräch.

Ein Frau und ein Mann unterhalten sich auf einem Podium.

Im Anschluss las Kathrin Aehnlich Passagen aus ihrem Roman »Wie Frau Krause die DDR erfand«. Dieser handelt davon, dass es für eine Fernsehserie »Wild Ost« ein klares Konzept gibt, die Inhalte stehen fest. Gesucht werden nun die Menschen, die authentisch erzählen, »wie es wirklich war«. Sie zu finden ist Frau Krauses Auftrag. Was aber, wenn jene, die nicht dort gelebt haben, besser wissen, wie es »im Osten« war? Was wird dann erzählt?

Zehn Ostdeutsche zu finden, die für eine Fernsehserie aus ihrem Leben erzählen, sollte für Isabella Krause einfach sein. Schließlich ist sie in der DDR aufgewachsen, auch wenn sie mehr Jahre im vereinten Deutschland verbracht hat als in der DDR. Sie kehrt also an die Orte ihrer Kindheit zurück und findet Menschen, die sie für DDR-repräsentativ hält: die Traktoristin, den Stahlwerker, die Köchin, den ehemaligen Staatsschauspieler.

Doch der Filmautor kommt aus München und hat ein eigenes Bild von der DDR. Und das ist, dreißig Jahre nach dem Mauerfall, auf Diktatur, Mangelwirtschaft und Staatssicherheit geschrumpft. Doch was ist mit dem Leben der Anderen? Der ganz Anderen, die ihre Arbeit mochten, das Land tolerierten und am Wochenende »Ein Kessel Buntes« guckten? Und was unterschied das Familienleben Ost vom Familienleben West?

Davon erzählt Kathrin Aehnlich, wie es nur wenige können, mit Witz und Empathie, und zeigt, wie wichtig es ist, einander zuzuhören.

Der Abend war Teil der Veranstaltungsreihe »Revolution und Demokratie«, die in der Sächsischen Landesvertretung zur Erinnerung an die friedliche Revolution vor 30 Jahren und die erste Gründung des Freistaates Sachsen vor 100 Jahren erinnert.

Ein Bildlogo in den Farben Grau, Grün, Rot, Schwarz und Gelb mit der Aufschrift Revolution Demokratie. © Sächsische Staatskanzlei
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