08.07.2016

Endlagerkommission übergibt ihren Abschlussbericht

Die von Bundestag und Bundesrat berufene Kommission zur Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe hat ihren Endbericht nach zweijähriger Arbeit am 28. Juni 2016 beschlossen. Am 8. Juli 2016 übergab der Vorsitzende der Kommission Michael Müller den Bericht an Bundesratspräsident Stanislaw Tillich.

Der niedersächsische Umweltminister Wenzel, Kommissionsvorsitzender Müller und Bundesratspräsident Tillich bei der Berichtsübergabe
Der niedersächsische Umweltminister Wenzel (l.), Kommissionsvorsitzender Müller (m.) und Bundesratspräsident Tillich (r.) bei der Berichtsübergabe  © Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund

Bei der Übergabe des Berichts im Bundesrat dankte dieser der Kommission für ihre Arbeit. Die Kommission hat sich in ihrem Abschlussbericht vor allem auf Auswahl- und Abwägungskriterien sowie auf eine umfassende Bürgerbeteiligung verständigt, mit denen in einem vergleichenden Auswahlverfahren der bestmögliche Standort für radioaktive Abfälle gefunden werden kann. Der Maßstab ist eine sichere Lagerung für den Zeitraum einer Million Jahre.

Kriterien für die Auswahl eines Endlagerstandortes beschlossen

Nie zuvor standen Politik, Gesellschaft und Wissenschaft vor der Aufgabe, eine so weit in die Zukunft reichende Entscheidung treffen zu müssen. Die Kommission versteht deshalb ihre Ergebnisse auch als einen Kompass, wie künftig mit weitreichenden technologischen Herausforderungen umgegangen werden soll. In ihrem Bericht empfiehlt sie gesellschaftliche und wissenschaftlich-technische Kriterien zur Suche nach einem Endlager für hoch radioaktive Abfallstoffe. Der Standort mit „bestmöglicher Sicherheit“ soll in einem mehrphasigen vergleichenden Verfahren ermittelt und durch einen Beschluss des Bundestages festgelegt werden. Die empfohlenen Kriterien sehen vor, dass ein Endlager in Salz-, Ton- und Kristallinformationen gesucht werden kann. Als Entsorgungspfad wird eine tiefengeologische Lagerung vorgeschlagen. Das Verfahren soll durch Rückholbarkeit und Bergbarkeit Möglichkeiten zur Fehlerkorrekturen bieten. Die Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe hat neben den beiden Vorsitzenden, Ursula Heinen-Esser und Michael Müller, 32 Mitglieder. Ihr gehören je acht Vertreter gesellschaftlicher Gruppen, der Wissenschaft, des Bundestages und des Bundesrates an. Mit der Übergabe des Abschlussberichts ist die Arbeit der Kommission beendet.

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