Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten
Zu einem Abend im Zeichen Caspar David Friedrichs hatte Conrad Clemens, Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, Chef der Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen beim Bund, eingeladen. Anlass war der 250. Geburtstag des berühmten Malers. Knapp 250 Gäste kamen in die Landesvertretung Sachsen – das zeigt, welche Faszination Caspar David Friedrich auch heute noch ausübt. Geboren wurde er in Greifswald; später lebte Friedrich über 40 Jahre in Dresden.
Florian Illies las aus seinem Buch »Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten« (zum Buch) und nahm die Gäste mit auf eine spannende Zeitreise zu dem Mann, der für die Deutschen die Sehnsucht erfand. Eine Sehnsucht, welche die Betrachter seiner Bilder dazu einlädt, sie „mit ihrem Herzen füllen“, so Illies. Gerade das mache Friedrich bis heute so faszinierend. Die Gäste konnten die abenteuerlichen Geschichten Friedrichs, der Emotionen auslöst wie kaum ein anderer Maler, miterleben. Das Buch war 2023 erschienen. Florian Illies hat damit nach »1913. Der Sommer des Jahrhunderts« und »Liebe in Zeiten des Hasses« sein drittes historisches Epochenportrait vorgelegt.
Hilke Wagner, Direktorin Albertinum Dresden, hob die Bedeutung Dresdens und seiner Umgebung als Inspirationsquelle für Friedrich hervor. Insbesondere auf Wanderungen in der wunderschönen Umgebung der sächsischen Landeshauptstadt fand der Maler Anregungen für seine Werke. Hilke Wagner machte auf die gegenwärtig laufende Ausstellung »Caspar David Friedrich. Wo alles begann« (zur Ausstellung) im Albertinum und im Kupferstich-Kabinett aufmerksam. 45 Arbeiten Friedrichs und eine Vielzahl an Gemälden von Künstlerinnen und Künstlern aus seinem Umfeld werden dort gezeigt. In einer Gegenüberstellung mit anderen Künstlern aus seiner Zeit hebt die Ausstellung das Moderne und Avantgardistische Friedrichs hervor.
Geistreich und unterhaltsam gingen die beiden Gäste auf dem Podium den klugen Fragen der Moderatorin Karin Großmann nach, warum Friedrich kaum Personen und niemals Kühe malte, wie es um sein Verhältnis zu Goethe bestellt war, welche Parallelen es zu Johann Sebastian Bach gibt und ob das Bild »Der Wanderer über dem Nebelmeer« tatsächlich aus seinem Pinsel stammt.